Mit einer Dreijährigen nach Pakistan? Ist das überhaupt sicher und ungefährlich? Was kann man mit Kindern in Pakistan unternehmen? Und wie man im Vorfeld schon das richtige einpackt, lest ihr in diesem Artikel.

Sehr wahrscheinlich reist ihr nach Pakistan in einer Zeit, wo es sehr heiß sein wird. Trotzdem empfehlen wir euch keine kurze (oder nur sehr wenige) Kleidung einzupacken. Wir hatten überwiegend lange, luftige Kleidung dabei. Das schützt die Haut tagsüber vor der Sonne, Insektenstichen und anderen unerwünschten Kontakt, wie beispielsweise scharfen Palmenblättern. Abends ist lange Kleidung vor allem als Schutz vor Mücken sinnvoll, da diese in Pakistan Dengue-Fieber übertragen können. In offenen Schuhen daher auch unbedingt Socken tragen und nicht bedeckte Stellen mit Moskitospray einsprühen. Wir haben uns für ein Mückenspray entschieden, dass den umstritten Inhaltsstoff Deet enthält, da wir auf Nummer sicher gehen wollten und wir ja auch nur auf einer kurzen Reise waren.

Praktisch ist es, wie in allen Ländern, zu schauen was die einheimischen Kinder tragen - denn das scheint sich erprobt zu haben und wurde offenbar von den Eltern als alltagstauglich bewertet. In Pakistan tragen die Kinder lange Gewänder in tollen Farben. Wenn ihr in Islamabad landet, könnt ihr solche Kleidung in der Centaurus Mall finden. Das ist für den Anfang vielleicht angenehmer als zwischen hängendem Fleisch und schreienden Markthändlern auf dem Bazar zu shoppen.

Wir dachten Jordanien sei schon "touchy" mit Johanna. Doch das ist nichts, im Vergleich zu Pakistan. Jede und jeder versucht Johanna ins Gesicht zu wicken. Wir waren anfangs damit ziemlich überfordert und hatten aber ein ganz starkes Gefühl, dass wir das nicht möchten. Nicht nur aus hygienischen Gründen...aber einfach um Johanna nicht das Gefühl zu geben, dass andere mit ihr machen dürfen, was sie wollen. Wir haben dann versucht die Situationen vorherzusehen und sie frühzeitig abzuschirmen. Wenn jemand doch mal wieder selbstbewusst den Arm nach ihr ausstreckte, haben wir ganz klar gesagt "Please do not touch her", und dann aber auch mit körperlichem Einsatz den Arm weggeschoben, da viele kein Englisch verstehen. Es ist sicherlich gut sich vorab "mental" vorzubereiten, vor allem wenn man eher zurückhaltender ist.

Das gleiche passiert auch mit Fotos. In einigen Fällen wurde vorher gefragt, meistens halten die Menschen die Kamera aber direkt auf Johanna. Einmal hat Johanna gerade ganz vertieft im Gras gespielt, als eine Gruppe von Leuten ein Foto mit ihr wollten. Ich habe dann erklärt, dass ich sie nicht im Spiel unterbreche, aber wenn sie möchten, können sie Johanna beim Spielen fotografieren. Das wollte aber dann auch keiner und sie sind weitergezogen :)

Islamabad ist ein eher unspektakulärer Flughafen. Tatsächlich gab es in der Ankunft-Halle keinen Geldautomaten und auch keine Möglichkeit eine Simkarte zu kaufen. Das Internet funktionierte nicht. Im Allgemeinen würde ich raten, ein Taxi vorab zu bestellen. Über Metrocap kann man Vorbestellen oder einfach mal bei dem gebuchten Hotel nachfragen. Ansonsten ist man dort ziemlich augeschmissen, da wir auch keinen Public Transport gesehen haben.

Daewoo ist die bekannteste Busgesellschaft in Pakistan, die alle großen Städte anfährt. Von Islamabad nach Lahore fährt der Bus stüdlich, fast die ganze Nacht! Es ist sehr komfortable, es gibt kostenfreies Wasser und Chips auf den Fahrten. Für Kinder sind Busfahrten meistens ziemlich langweilig, wie in jedem Land eigentlich. In Pakistan machten Busfahrten aber einen großen Teil unserer Reise aus und wir mussten Johanna irgendwie beschäftigen. Hier ein paar unserer Ideen, die die Fahrten angenehemer gemacht haben:

• (neue) Stickeralben
• Stifte und Papier
• Dino-Figuren
• ein Buch
• Hörnücher und Tablet
• Knetmasse
• Ein Tuch (Johanna wickelt gerne Dinge ein oder bastelt "Geschenke")
• Snacks

Hygiene in Pakistan kann schonmal den Tagesablauf bestimmen: Wenn man zum Beispiel extra nach einem Restaurant sucht, dass kindertauglich ist...Oder man plötzlich eine Toilette braucht....Unser Anspruch ist auf gar keinen Fall, alles um Johanna herum keimfrei zu haben. Aber wir haben schon drauf geachtet, wo die Teller mit frischem Wasser gewaschen werden, bzw. wo es die Möglichkeit gibt, sich vorher die Hände zu waschen.

Das Essen in Pakistan ist scharf. Sehr scharf. Das war eine echte Herausforderung für unsere kleine Raupe Nimmersatt. Selbst die Käsepizza war für für uns Erwachsene unerträglich scharf. Keine Chance für Johanna das zu essen. Da wir nicht an einem Ort (zum Beispiel in einem Airbnb) wohnten, war selber kochen keine Option. Den Award für die beste Elternschaft gewinnt man mit 2x am Tag Chicken Nuggets von KFC nicht, aber das Kind war glücklich und satt :) In Restaurants haben wir irgendwann auch rausgefunden, dass man überall Omletts ohne alles (nicht mal mit Salz) bestellen kann. Dazu ein warmes Naan-Brot, und eine weitere Mahlzeit war gesichert. Beim nächsten Mal würde ich aber mehr gesunde Snack von Anfang an mitnehmen (zum Beispiel Trockenobst oder Nüsse).

Der Vormittag Sightseeing für die Eltern, am Nachmittag auf dem Spielplatz. Eine faire Urlaubsgestaltung, die wir versuchen einzuhalten. Wenn kein Spielplatz in der Nähe ist, zumindest ein Park zum toben oder ein Runden auf Fahrgeschäften, die eigentlich überall in Pakistan zu finden waren. Was kann man in Pakistan speziell für Kinder machen? In jeder Stadt gibt es zumindest einen großen Stadtpark - das ist immer eine gute Option. Auch bei der Hotelauswahl kann man sich zum Beispiel für eins mit Pool entscheiden. In Lahore war ein echtes Erlebnis die Rickshaw-Fahrt. Johanna war richtig enttäuscht, wenn wir ein normales Auto als Taxi bestellten. So kann man auch Alltagssituationen zum Spaßerlebnis machen, als wir "Ich sehe was du nicht siehst" in dem chaotischen Lahore, direkt vom Sitz ohne Fensterscheibe gespielt haben ;)

Da hat Johanna immer viel Spaß. Lahore und Islamabad haben jeweils auch einen Zoo! Für Islamabad gibt es einen extra Blogartikel, die besten Aktivitäten mit Kids.