Diesmal: Friday Market & Almond Cafe
Mit "Liste" meinen wir unsere ganz persönliche To-Do-Liste, was wir in Amman bzw. generell in Jordanien alles sehen und machen wollen. Die Liste entstand bereits sechs Monate vor der Ausreise aus Deutschland. Und obwohl wir hier bald schon Jahrestag haben, ist die Liste immer noch eeeextrem lang. Versteht mich nicht falsch: Das ist super und auch der Beweis dafür, wie viel Amman zu bieten hat! Uns hilft es, die Dinge gleich zu notieren, weil hier so viel Informationsaustausch Mund-zu-Mund geschieht, oder man etwas in Instagram-Werbeanzeigen sieht oder beim Vorbeifahren sieht. Ich würde total den Überblick verlieren, wenn wir uns das nicht jedes Mal aufschreiben würden.
Oft ist es sogar so, wenn wir mal wieder was von "unserer Liste" unternommen haben, entdeckt man auf dem Weg dorthin schon wieder was neues, oder erfährt von dieser Neueröffnung oder jener Initative oder neuen Kinder-Angeboten für 3-Jährige. Für eine Sehenswürdigkeit oder Programmpunkt, den wir abarbeiten, kommen drei neue hinzu :)
Diesmal erkunden wir den "Friday-Market". Ein riesiger Flohmarkt und ein Paradies für alle, die gerne handeln :) Das lustige ist, dass es zwar Friday Market heißt, man aber die besten Dinge ergattern kann, wenn man schon am Donnerstag dorthin fährt. Von außen kann man gar nicht erkennen, weil der Markt komplett von Plastikplanen überdacht ist. Es fühlt sich also eher an, wie ein indoor-Markt. Natürlich darf bei diesem wöchentlichen Event auch die Verpflegung nicht fehlen. Alle paar hundert Meter gibt es Leckereien, die frisch zubereitet werden.
Der Markt ist ziemlich gut sortiert. Die Händler scheinen sich untereinander abgeschprochen zu haben. In dem einen Teil gibt es zum Beispiel nur Bademäntel, an einem anderen Stand nur Nike-Turnschuhe. Mit etwas Zeit findet man hier sogar nagelneue Exemplare. Natürlich muss man dann Glück mit der Größe haben. Neben diesen genannten Kategorien gibt es aber auch: Spielsachen, Gesellschaftsspiele, Pflanzen, Deko, Sportsachen, Cardigans, Kleider, Kinderkleidung, Outdoor-Ausrüstung, Wanderschuhe, Wintermäntel und BHs. Manche Sachen sind wie gesagt fast neu, oder aber in ziemlich gepflegten gebrauchten Zuständen.
Johanna hat Glück, für nur einen Euro bekommt sie eine schöne Holz-Magnetangel und ein kleines Stofftier. Sie freut sich so !
Was die Preisverhandlungen angeht, ist alles ziemlich gut organisiert. Innerhalb der einzelnen Kategorien gibt es unterschiedliche Kleiderstangen (Ja, das meiste hängt hier geordnet auf Bügeln), die nach Preis sortiert sind. Der Standbesitzer ruft dir dann nur den Preis zu, und der gilt dann für die ganze Kleiderstange, an der du gerade stöberst. Ich finde dieses System zum arabischen Zahlen lernen perfekt :) Die meisten Dinge kosten zwischen 3 und 5 JD.
Auf dem Rückweg geht es noch im Cafe "Almond" vorbei. Tobi hatte sich diesen Ort schon vorn Deutschland aus markiert. Wirklich ein ganz hipper Ort. Johanna kriegt gleich einen kleinen Muffin geschenkt, der eigentlich für 1JD in der Auslage liegt. Wir sind tatsächlich die einzigen, die hier nicht zum Arbeiten herkommen. Während wir unseren Kaffee schlürfen, stellen wir den Hintergrund für mindestens zwei Zoom-Konferenzen. Andere Leute arbeiten wohl Architekten und designen gerade einen neuen Hauseingang. Ein anderer Mann ist wohl IT-Telefonsupport von irgendeiner Firma, und erklärt über Kopfhörer ganz lässig, wie jemand seinen W-lan-Router anschließen muss.
Auf dem Tisch liegt ein einsamer Flyer, hat wohl jemand vergessen. Es ist die Werbung für einen Handcraft-Bazar von jordanischen Künstlerinnen und Künstlern. Wird natürlich sofort auf unserer Liste notiert!
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