Wetland Reserve in Azraq auch in der Trockenzeit gefüllt
Beim scrollen auf Google Maps hatten wir vor einiger Zeit mal einen Ort entdeckt, der „Azraq Wetland Reserve“ heißt. Das klingt ja schon mal sehr spannend. Aber interessant war, dass dieser Ort in der Mitte in der Wüste liegt. Wir konnten uns gar nicht vorstellen, was es hier für Wasserreserven geben könnte, bis wir nun selbst vor Ort waren. Zugegeben, wir mussten uns etwas überwinden die lange Fahrt auf uns zu nehmen, weil viele Leute im Internet schrieben, dass dieser Ort nicht sehenswert ist und es gar kein Wasser mehr dort gibt. Wir waren trotzdem neugierig und können nun berichten, dass es sehr wohl lohnenswert ist! Ich kann diesen Ausflug nur empfehlen, gerade auch mit Kindern.
Die Fahrt zum Azraq Wetland Reserve ist schon ziemlich spektakulärer, weil es so weit Richtung Osten zur syrischen und irakischen Grenze geht. Einmal durch drei verschiedene Arten von Wüste. Jordanien sieht hier komplett anders aus...auch die Häuser und Geschäfte erinnern schon eher an die Bauweise und das Design im Irak.
Beim Azraq Wetland Reserve erwartet einen ein schnuckeliges Besucherhaus mit Rezeption, wo man die Tickets kaufen kann. Es gibt auch ein kleines Museum dort. Für 6 JD kann man den Zugang zum 1KM langen Rundweg buchen, der ohne Guide stattfindet. Für etwas mehr geht man 3KM mit Guide und erfährt auch etwas über die Fauna und Flora vor Ort. Ich habe vor dem Ticketkauf sicherheitshalber nochmal gefragt: „Gibt es hier auch Wasser zu sehen?“. Der Mann lacht und sagt: „Wir sind ein Wetland Reserve“. Naja. Bei 36° C, im Oktober, am Ende der Trockenzeit, mitten in der Wüste, weiß man ja nie....Ich sage euch, selbst jetzt, am Ende der Trockenzeit, führt das Sumpfgebiet noch erstaunlich viel Wasser.
Der Weg führt abwechselnd über einen Holzsteg und erdige Wanderwege. Die Wasserreserven hier dienen als Nahrungsgrundlage für viele Vogelarten und Tiere. Die Geräuschkulisse von Zurren, Quaken, Zwitschern und Piepen lässt einen Annehmen, man sei irgendwo in einem Kanadischen Nationalpark. Einfach Traumhaft. Nach sechs Monaten im Wüstenland Jordanien beeindruckt uns das sehr und den Eintritt für etwas, was in Europa in jedem Stadtpark vorhanden ist, haben wir sehr gerne gezahlt :) Hier ist das schon etwas besonderes.
Johanna hat großen Spaß ihre gesammelten Steine in das Wasser zu schnipsen. Das lockt unzählige Fische an, die denken es gäbe was zu Essen. Der Weg führt an einem Vogelbeobachtungshaus vorbei, wo wir zehn Minuten ganz ausgefallene Vögel bei der Jagd beobachten. Weiter geht, vorbei an riesigen Bambus-Pflanzen, rein in den schönen Azraq-Dschungel.
Am Ende des Rundweges warten schattige Picknick-Sitzecken auf die Besucher. Da es keinen Shop hier gibt, kann man ruhig ein üppiges Picknick mitbringen. Denn hier lässt es sich wirklich aushalten und wir haben hier gerne lange verweilt – mit Blick auf saftig-gründe Palmen und den verschiedenen Vogelgeräuschen im Hintergrund.
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