Die bloße Übersetzung von ´Kindergarten´zu ´kindergarden´sorgt hier für Stirnrunzeln. Die Kindergartenzeit unterteilt sich hier in die sogenannte Nursery-Zeit (von 0-2 Jahre) und die pre-school-Zeit (von 2-6 Jahre). Es ist nicht selten, dass es Einrichtungen gibt, die ausschließlich Nursery sind. Das heißt, die Kinder müssen mit zwei Jahren wieder wechseln und neu eingewöhnt werden. Dann in einer pre-school. Wir haben uns jetzt für eine Nursery/Pre-school entschieden. Dort treffen Kinder von 0-6 Jahren aufeinander, auch wenn sie innerhalb der Gruppen natürlich schon nach Alter getrennt sind. Die Alterstrennung erfolgt hier sehr streng. In der pre-school 1 sind nur zwei und drei Jährige, in der pre-school 2 dann 4-6 Jährige.

Wir haben uns auch Einrichtungen angeschaut, in denen nicht nur der Kindergarten, sondern auch die Schule in einem vereint sind. Das ist beispielsweise bei Internationalen Einrichtungen häufiger der Fall. Das ist oft wie ein Internat aufgebaut, wo es bis weit in den Abend auch noch AGs und Aktivitäten gibt. Aber natürlich schlafen die Kinder dort nicht :)

In Amman gibt es unzählige Nurseries und Pre-Schools. Vom Eco- über Montessori Kindergarten ist alles dabei. Grundsätzlich gibt es hier internationale Pre-Schools und lokale Pre-Schools.. Zudem gibt es auch eine deutsche Kita, wo nicht nur deutsch gesprochen wird, sondern auch auf einem Montessori-Konzept aus Hamburg basiert. Im Endeffekt war das erste Kriterium für uns, dass wir die Kita zu Fuß erreichen können. Auch wenn Johanna zum Beispiel mal krank wird und abgeholt werden muss, ist das von Vorteil, finden wir. Dann gab es noch eine ganze Reihe persönlicher Kriterien, die wir aber generell an eine Kita hätten, egal in welchem Land. Zum Beispiel, dass die Erzieherinnen Erste-Hilfe-geschult sind, dass das Kind nur von benannten Berechtigten abgeholt werden darf, und Eltern generell vorab informiert werden, wenn beispielsweise der Zahnarzt oder so zu Beusch kommt.

Wir haben uns drei verschiedene Pre-Schools in unserem Viertel angeschaut, wobei eine direkt rausgefallen ist...warum? Weil das Gelände einem Bunker gleichte und das Gebäude so verbaut war, dass die Kinder kaum Tageslicht. Noch dazu gibt es nur einmal die Woche Gartenspielzeit....(und das war übrigens eine internationale Einrichtung...) Zwischen den anderen beiden Kitas ist die Entscheidung dann auch ziemlich schnell gefallen und bis jetzt sind wir auch sehr zufrieden mit unserer Wahl. Johanna geht jetzt in einen jordanischen Kindergarten, wo Englisch aber gleichermaßen wie Arabisch gesprochen wird. Dort sind viele ausländische Kinder, wohl auch drei aus Deutschland.

Es ist ja schon ein emotionaler Tag. Wir fangen natürlich ganz langsam an (1 Std am Tag) und Tobias darf auch mit dabei sein. Johanna scheint absolut bereit zu sein. Schon länger hatten wir das Gefühl, dass ihr vielleicht mit uns zu Hause einfach oft langweilig ist. Hier im Kindergarten gibt es viel zu entdecken und zu erkunden. Und andere Kinder beobachten mag sie ja sowieso sehr gerne. Zu den Erzieherinnen hält sie bis jetzt noch ziemlich viel Abstand. Aber immerhin traut sie sich schon alleine auf die Spielwiese. Wir sind sehr gespannt, wie das wird, wenn sie zum ersten Mal ganz alleine dort bleibt. Tobias hat aber schon aus Spaß gesagt, dass er trotzdem vor der Kita wartet, einfach für den Fall der Fälle, dass jemand sofort anruft.